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Grundschulen

Grundschulen Am Schwarzenberg (Lerbach) und Schwiegershausen

Dr. Wolfgang Wegener (FWG) im Stadtrat zum Beschlussvorschlag der Verwaltung auf Schließung (Redemanuskript)

Zustimmung zu Grundschulschließungen mit einer Einschränkung

Anrede,

in der Vorlage 184/2008 schlägt die Verwaltung vor, die Grundschulen Am Schwarzenberg in Lerbach und die Grundschule Schwiegershausen zum Schuljahresbeginn 2009/2010 aufzuheben. Zur Begründung werden rückläufige Schülerzahlen und erhebliche Schulraumleerstände angeführt. Die Vorlage basiert auf den Schülerzahlen vom Mai 2008 und ist mit Beschluss des Verwaltungsausschusses vom 8. 7. 2008 auf Anforderung der im Rat vertretenen politischen Parteien gefertigt worden. Sie entspricht der an den Bürgermeister gerichteten Stellungnahme der FWG vom 7. Juli 2008 in vollem Umfang.

Ich möchte mich ausdrücklich bei der Verwaltung für diese Vorlage bedanken und werde dieser Vorlage mit einer Einschränkung heute zustimmen.

Grundschule Lerbach soll bis auf weiteres weiterbestehen

Diese Einschränkung bezieht sich auf die GS Am Schwarzenberg. Die der Vorlage zugrundeliegenden Schülerzahlen beziehen sich auf den Mai 2008 und sind mittlerweile drastisch nach oben revidiert worden, und zwar beginnend mit dem Schuljahr 2009/2010 um plus 3, im nächsten Jahr um plus 10, dann um plus 12 und 2012 sogar um plus 29 Kinder. 2012/2013 tritt in der ersten Klasse mit 32 Schülern sogar wieder Zweizügigkeit ein. Der Elternrat der dortigen Schule weist darauf hin, dass bei Aufhebung der Schule und einer Zusammenfassung mit der GS Röddenberg dies für einige Freiheiter Kinder die dritte Schule in vier Jahren wäre, die Außenstelle Freiheit wurde ja 2007 geschlossen. Ferner ist die Schule Am Schwarzenberg in gutem baulichen Zustand und erfordert keine unmittelbaren Investitionen. Angesichts der nun drastisch geänderten Zahlen denke ich, dass diese Schule bis auf weiteres gehalten werden kann und werde diesem Teil der Vorlage nicht zustimmen.

Grundschule Schwiegershause soll aufgehoben werden

Ich komme nun zur GS Schwiegershausen. Die Schülerzahlen haben sich seit der Stellungnahme der FWG vom Juli 2008 praktisch nicht verändert, die Veränderungen lassen sich pro Schuljahr an den Fingern einer Hand abzählen. Dass es bei rückläufigen Schülerzahlen in der Stadt Osterode zu Zusammenfassungen von Schulen kommen muss, entspricht im Übrigen klaren Aussagen im Wahlprogramm 2006 der FWG, an die ich mich selbstverständlich halten werde; ich heiße bekanntlich nicht Ypsilanti. Durch Zusammenfassung der Schwiegershäuser Schule mit der in Dreilinden ab dem Schuljahr 2009/2010 würde dort im Wesentlichen eine zweizügige, starke Schule entstehen mit allen Vorteilen, die sich daraus ergeben, insbesondere auch hinsichtlich reduzierter Schulausfallzeiten. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf das Meinungsbild von Rektoren hinweisen, welches ich auf der Website der FWG zusammen mit der Stellungnahme der Landesschulbehörde dazu veröffentlicht habe. Diese Vorteile betreffen im Übrigen nicht nur die Schwiegershäuser Schüler, sondern auch die in Dreilinden. Beide Schulen, die in Schwiegershausen und die in Dreilinden, hängen ja am seidenen Faden.

Das Allgemeinwohl

Ich habe als Ratsherr das Wohl der gesamten Stadt im Auge zu behalten, nicht nur die Interessen einzelner Ortsteile. Insbesondere halte ich es für völlig abwegig, für absehbar nur noch wenige Jahre (evtl. sogar nur noch eines) erhebliche Investitionen in die Schwiegershäuser Schule zu tätigen, die im Falle eines Weiterbetriebes über 2009/2010 hinaus dann mit einem gewissen Recht in Schwiegershausen auch erwartet würden, während gleichzeitig gut ausgestatteter Schulraum ohne weiteren Investitionsbedarf in Dreilinden dann leerstehen würde. Ich halte dies für unsinnig und angesichts der extrem angespannten Finanzsituation für unverantwortbar.

Gestatten sie mir zum Schluss noch zwei Anmerkungen. Der demographische Wandel ist in vollem Gang, es macht keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen, auch wenn es im Einzelfall schmerzhafte Auswirkungen hat. Wenn wir als Stadt darauf nicht reagieren, dann verlieren wir immer mehr Spielräume. Und lassen Sie uns zweitens bitte dahin kommen, uns weniger als Schwiegershäuser, Dorster, Förster oder als Kernstädter zu empfinden, sondern als Einwohner der Stadt Osterode am Harz, die in einem Boot sitzen und die Probleme gemeinsam lösen müssen. Nur so lassen sich Chancen nutzen, die sich aus dem demographischen Wandel ja auch ergeben, auch für die Grundschulen.

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Kontakt: Dr. Wolfgang Wegener, Falkenweg 6, 37520 Osterode,
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