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Krankenhäuser

Strukturverbesserung der Krankenhäuser des Landkreises Osterode am Harz

Pressemitteilung des Kreistagsabgeordneten Dr. Wolfgang Wegener (FWG)

Chirurgie in Herzberg konzentrieren, Innere Betten nach Osterode

In einer Pressemitteilung nimmt der Kreistagsabgeordnete Dr. Wolfgang Wegener zur geplanten Strukturverbesserung der Krankenhausversorgung im Landkreis Osterode Stellung. Die 324 Planbetten in den beiden Kreiskrankenhäusern Osterode und Herzberg seien im Durchschnitt des Jahres 1996 zu 79,2% ausgelastet gewesen (als optimal gelte 85%). Auf die Fachdisziplinen bezogen seien dabei die 144 Betten der inneren Medizin zu 86,3% belegt gewesen, davon 59 Planbetten in Osterode mit 92,3%. Die 124 Planbetten in der Chirurgie seien zu 71,2% ausgelastet gewesen, davon 45 Planbetten in Osterode mit 61,6 %. In der Chirurgie (88,3 Patienten pro Tag) ergäbe sich damit ein rechnerischer Überhang von 20 Planbetten. Während die Zahl der Pflegetage in der Herzberger Chirurgie seit 1994 praktisch unverändert sei (1996: 22174 Pflegetage), sei die Zahl der Pflegetage in der Osteroder Chirurgie seit 1994 um 34% auf nun 10139 Pflegetage gesunken. Der Personalaufwand habe 1994 40,2 Mio. Mark betragen, für 1996 seien 42,9 Mio. Mark angesetzt. Bemerkenswert sei ferner der Rückgang der Verweildauer in der Chirurgie um 9% seit 1994 auf nun 9,2 Tage. Das könne als Zeichen für Qualität angesehen werden, die meisten Kosten fielen aber in der Regel in den ersten Tagen eines Krankenhausaufenthaltes an. Bei den Fallpauschalen werde dagegen unabhängig von der Aufenthaltsdauer abgerechnet.

Probleme gäbe es nicht beim Bedarf, sondern bei den Kosten, so Dr. Wegener. Die Kassen weisen darauf hin, dass der Basispflegesatz in den beiden Kreiskrankenhäusern zur niedersächsischen Spitzengruppe gehöre. Der Pflegesatz in der Osteroder Chirurgie sei nach seinen Informationen seit 1996 um 41 % auf 775 Mark (Clausthal: 500 Mark pro Tag) erhöht worden. Die Chirurgie sollte in Herzberg konzentriert werden, im Gegenzug sollten Betten der inneren Medizin nach Osterode verlegt werden. Damit läge der Schwerpunkt der inneren Medizin in Osterode, was die Anwesenheit des Chefarztes erfordere.

Aus Sicht Dr. Wegeners werde das nicht-objektivierbare Kriterium Psychologie unterschätzt, die Kreistagsentscheidung am 30. April müsse auch den Mitarbeitern glaubwürdig eine machbare Perspektive vermitteln. Erstklassige Qualität, erleichtert durch Schwerpunktbildung des Angebotes, absolutes Dienstleistungsbewusstsein usw. seien wichtige Voraussetzungen, um den Einwohnern weiterhin eine attraktive Grundversorgung in "ihren" Kreiskrankenhäusern zu gewährleisten, die Wanderungsstatistik günstig zu beeinflussen und auch möglichst viele Arbeitsplätze in der Region zu halten. Er appelliere an den Ehrgeiz der Verwaltung und der leitenden Ärzte, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sei nach Meinung Dr. Wegeners so nicht entscheidungsreif. So bleibe offen, ob und in welcher Fachrichtung Planbetten gestrichen werden sollten. Die Verlegung der Chirurgie nach Herzberg soll sich in einer Einsparnis von 2,07 Mio. Mark auswirken. Diese Zahl sei bis auf ein halbes Prozent genau, er sei daher enttäuscht, dass die Verwaltung zur Detaillierung dieser Zahl offenbar Zeit benötige. Es solle ein Planungsgutachten für einen Anbau in Herzberg in Auftrag gegeben werden (Kosten: 350 000 Mark), obwohl fraglich sei, ob das Land diese Maßnahme anschließend finanzieren könne. Zudem sei der Plan, in Herzberg anzubauen und Osterode zu schließen, schwer vermittelbar. Von den Kassen würden "Einsparpotentiale von 4-6 Mio. Mark in den Raum" gestellt, ohne dass detailliert begründet wird, wie diese Summe zustande käme. Völlig unklar sei zudem, ob und wie die Kassen diese Summen durchsetzen können.

Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, als ob auf dürftiger Faktengrundlage eine vorgefasste Meinung (Schließung des Krankenhauses) durchgesetzt werden solle. "Sollten Beschlussvorschläge der Verwaltung für mich nicht nachvollziehbar begründet werden, werde ich anhand der mir bekannten Fakten entscheiden. In diesem Fall komme ich dabei zu einem anderen Ergebnis als die Verwaltung", so Dr. Wegener.

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FWG Osterode
URL: http://www.fwg-osterode.de/krankenhaus2.htm
Kontakt: Dr. Wolfgang Wegener, Falkenweg 6, 37520 Osterode,
Tel. 05522-72609, Fax 05522-506378. Mail: wegener@fwg-osterode.de