Geschäftsbericht 2008 der Wirtschaftsbetriebe Osterode

Kostendeckungsgrad im Aloha verharrt auf Rekordtief

zwei gute Nachrichten ergeben sich aus dem Geschäftsbericht 2008. Zum Ersten wird mitgeteilt, dass das Waldschwimmbad Lerbach zum Ablauf der Freibadsaison 2008 geschlossen wurde. Hier sind letztmalig Kosten für Personal, Betrieb und Abschreibungen von 55 630 € angefallen bei Eintrittsgeldern von 2 944 €. Wenn ich auch schon seit längerem gefordert hatte, das Waldschwimmbad zu schließen, ausschlaggebend für den Rat war sicherlich nicht dieses Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben, sondern das Anstehen eines hohen sechstelligen Eurobetrages für notwendige Investitionen in das Waldschwimmbad Lerbach, die man nicht mehr bereit war, in die Hand zu nehmen. Nennenswerte Auswirkungen auf die Besucherzahlen des Erlebnisbades Aloha erwarte ich nicht: 2008 waren lediglich 2 245 zahlende Gäste und 310 nichtzahlende Ferienpassinhaber zu verzeichnen.

Die zweite gute Nachricht betrifft die Installation "moderner Technologien" (so der Bericht) im Aloha wie eine Abwasseraufarbeitungsanlage, neue BHKW-Module und Frequenzumformer. Dadurch sanken die Kosten für Strom, Gas und Wasser um 6,4 % auf 384 843 €. Im einzelnen führte ein um 17 % niedriger Gasbezug zu einer um 3 Promille niedrigeren Gasrechnung, ein um 8 % geringerer Strombezug zu einer um 15 % geringeren Stromrechnung und ein um 24 % geringerer Wasserbezug zu einer um 23 % geringeren Wasser- und Abwasserrechnung. Insbesondere der Unterschied beim Gas zwischen kWh und Kosten zeigt, was uns geblüht hätte, wenn dies nicht stattgefunden hätte. Ansonsten ist der Rückgang bei der Position Material, sonstige betriebliche Aufwendungen etc. auf ein Sonderereignis 2007 zurückzuführen, als 110 000 Euro für die Beseitigung eines Wasserschadens aufgewendet werden mussten.

Doch nun zu den schlechten Nachrichten. Die Personalkosten sind deutlich um 13 % auf gut 1 Mio. € gestiegen. Der Kostendeckungsgrad ohne Kapitalkosten verharrt nach wie vor mit 39,9 % in Nähe des Rekordtiefs vom letzten Jahr. Die Umsatzerlöse decken weder die Personalkosten noch die Kosten für die Position Material, bezogene Leistungen und sonstige betriebliche Aufwendungen. Der Zuschuss pro Besucher beträgt knapp 9 Euro. Insgesamt beträgt das Defizit des Aloha knapp 2 Mio. Euro, allein im laufenden Betrieb (also ohne Berücksichtigung der Kapitalkosten) sind es 1, 2 Mio. Euro.

Geschäftsbericht 2008 der Wirtschaftsbetriebe Osterode in Zahlen

Der Zuschuss pro Besucher lässt sich nicht ermitteln, da die Besucherzahl bei Vermietungen (z.B. Abi-Ball) nicht ermittelt wird.

Anmerkung der Redaktion: Ihre Meinung (Leserbrief) interessiert uns, für Hinweise sind wir dankbar. Die Druckversion dieses Artikels enthält weitere Kontaktmöglichkeiten.

Anmerkung: Da Sie Javascript deaktiviert haben, nutzen Sie zum Drucken bitte die Druckfunktion Ihres Browsers